Zum Artikel springen

Impressum | Datenschutz | Suche:

Regionale Herstellung ist gefragt: Brot-und-Bier-Event zieht zahlreiche Besucher an

Wo sonst Knetmaschinen stehen und Rollwagen voller Backbleche herumgeschoben werden, herrschte am Donnerstagabend (15.3.2018) dichtes Menschengedränge: Gut 120 Neugierige kamen in die Backstube der Bäckerei Haug in Genkingen, um beim „Brot-und-Bier-Event“ mehr über die Erzeugergemeinschaft Albkorn und ihre Produkte zu erfahren – aus erster Hand, direkt von den Bäckern, Bauern, Müllern und Bierbrauern selbst.

 

Albkorn-Bäckermeister Michael Haug begrüßt die Gäste in seiner Backstube.

Albkorn-Bäckermeister Michael Haug begrüßt die Gäste in seiner Backstube.

Die voll beladene Brot-Theke zog sich quer durch die Backstube.

Die voll beladene Brot-Theke zog sich quer durch die Backstube.

Bäckermeister aus sechs Albkorn-Bäckereien standen für Fragen bereit.

Bäckermeister aus sechs Albkorn-Bäckereien standen für Fragen bereit.

Bier-Sommelière Gertrud Hauler weiß zu jedem Berg-Bier Geschichten.

Bier-Sommelière Gertrud Hauler weiß zu jedem Berg-Bier Geschichten.

Albkorn-Braugerste im Korb und verschiedene Arten von Malz.

Albkorn-Braugerste im Korb und verschiedene Arten von Malz.

Die Backstube der Bäckerei Haug füllte sich mit neugierigen Gästen.

Die Backstube der Bäckerei Haug füllte sich mit neugierigen Gästen.

Die beiden "Fleckenrätschen" Sigrun Albrecht und Edith Wanderer unterhielten mit Songs und Sketchen.

Die „Fleckenrätschen“ Sigrun Albrecht und Edith Wanderer unterhielten mit Witz und Songs.

Die Jungbläser des Genkinger Posaunenchors, angeleitet von Dorothee Herrmann.

Die Jungbläser des Genkinger Posaunenchors, angeleitet von Dorothee Herrmann.

Tobias Pfaff, Backlehrer und Brotprüfer, verriet, was einen guten Laib ausmacht.

Tobias Pfaff, Backlehrer und Brotprüfer, verriet, was einen guten Laib ausmacht.

Volles Haus in der Backstube im Ortskern von Genkingen.

Volles Haus in der Backstube im Ortskern von Genkingen.

Verschiedene Sauerteige und ein Kochstück für Dinkelbrot.

Verschiedene Sauerteige und ein Kochstück für Dinkelbrot.

Berg-Chef Ulrich Zimmermann (links) im Gespräch mit Frank Sautter vom Innungsverband.

Berg-Chef Ulrich Zimmermann (links) im Gespräch mit Frank Sautter vom Innungsverband.

Franz Weisser, Marketingleiter, schenkt Berg-Bier aus.

Franz Weisser, Marketingleiter, schenkt Berg-Bier aus.

Für den Heimweg konnte sich jeder eine Tüte füllen.

Für den Heimweg konnte sich jeder eine Tüte füllen.

Ansturm in der Backstube

Erzeugergemeinschaft Albkorn servierte in der Bäckerei Haug Brot und Bier aus heimischem Getreide

Wo sonst Knetmaschinen stehen und Rollwagen voller Backbleche herumgeschoben werden, herrschte am Donnerstagabend (15.3.2018) dichtes Menschengedränge. In der Backstube der Bäckerei Haug in Genkingen hatten sich gut 120 Neugierige eingefunden, um mehr über die Erzeugergemeinschaft Albkorn und ihre Produkte zu erfahren – aus erster Hand, direkt von den Bäckern, Bauern, Müllern und Bierbrauern selbst.

„Wir wollen euch heute unsere ehrliche Arbeit zeigen“, hatte Bäckermeister und Albkorn-Sprecher Michael Haug, 44, seine Gäste zu Beginn des „Brot-und-Bier-Events“ begrüßt. „Keine Show, sondern das tägliche Handwerk, wie wir es jeden Tag machen“ – im Fall seiner Familie bereits seit 120 Jahren: 1898 war ein Vorfahr aus der Gemeinde-Backstube im Rathaus gegenüber in seine eigene Bäckerei umgesiedelt. 2011 übernahmen dann Michael Haug und seine Frau Birgit, Konditormeisterin, den elterlichen Betrieb.

Das Getreide der Schwäbischen Alb und das, was daraus werden kann, stand im Vordergrund des Abends. Dazu hatten gleich sechs der zehn Bäckereien, die an Albkorn beteiligt sind, eine lange Tafel voller Brote quer durch die Backstube aufgebaut. Dort konnte nach Herzenslust probiert werden – die Bäckermeister selbst standen Rede und Antwort bei allen Fragen zu Herstellung, Zutaten und Geschmack und hatten auch verschiedene Sauerteige zur Ansicht dabei.

„Was denken Sie: Wie viele Sorten Brot gibt es in Deutschland?“, fragte Tobias Pfaff in die Runde. Der stellvertretende Leiter der Württembergischen Bäckerfachschule in Stuttgart ist zugleich Brotprüfer und bewertet regelmäßig Backwaren, die seine Kollegen zur Begutachtung einschicken. Dass es mehr als 3.000 verschiedene Sorten sind, die der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks gezählt hat, um die deutsche Brotkultur als immaterielles UNESCO-Kulturerbe anerkennen zu lassen, sorgte für großes Erstaunen unter den Gästen.

„Weizen, Roggen und das Glück der Schwäbischen Alb, der Dinkel“, seien Grundlage für die Vielfalt der Sorten, so Pfaff. Hinzu komme das Können der Bäcker. Was ein gutes Brot ausmache? Gute, natürliche Zutaten, viel Zeit, damit der Teig seine Geschmacks- und Aromastoffe entwickeln könne, und kräftiges Backen: „Die Röststoffe in der Kruste werden dann auch von der Krume aufgenommen.“

Neben den Bäckern informierten die Müller der Getreidemühle Luz aus Buttenhausen darüber, was das Albkorn-Mehl seit inzwischen 22 Jahren ausmacht – neben den kurzen Wegen von höchstens 50 Kilometern vom Acker bis zum Bäcker vor allem die selbstgesetzten Erzeugerregeln, die unter anderem integriert-kontrollierten Anbau und Blütenstreifen am Ackerrand vorschreiben. Die Brauerei Berg aus Ehingen, Albkorn-Mitglied seit 2008, schenkte ihre Bier-Spezialitäten passend zum Brot aus, darunter auch das gerade erst abgefüllte Märzen. Bier-Sommelière Gertrud Hauler hatte dazu jeweils Wissenswertes parat.

Neben Kulinarischem und guten Gesprächen gab’s auch Unterhaltsames: Die Jungbläser des Genkinger Posaunenchors, von Dorothee Herrmann angeleitet, trugen dazu ebenso bei wie die beiden „Fleckenrätschen“ Sigrun Albrecht und Edith Wanderer mit Songs und Sketchen in thematischer Bandbreite von häuslicher Gewalt über Thermomix bis Biosphärengebiet. Nach dem Besucheransturm wurde die Backstube grundgereinigt. Schließlich rückten ab 1 Uhr bereits wieder die Bäcker an, damit um 6 Uhr die ersten Backwaren ausgeliefert werden konnten.

⇑ Seitenanfang