So einfach das Ding aussieht, so genial ist die Idee dahinter: Albkorn-Bäcker Hans Wucherer, der die älteste Bäckerei Reutlingens betreibt (gegründet 1688), hat ein Messgerät erfunden, das die optimale Knetzeit für Weizenteige ermittelt. Dafür erhielt er beim Innovationspreis der Kreissparkasse Reutlingen einen Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe.
Wasser, Hefe, Mehl und eine Prise Salz – und doch gelingt nicht jeder Teig auf die gleiche Weise. Abhängig ist das unter anderem vom Mehl, bei dem Hans Wucherer ausschließlich das heimische Qualitätsmehl von Albkorn verwendet: „Als Naturrohstoff kann es bei jeder Lieferung etwas anders sein“, sagt der Bäckermeister. Je nach Bodenbeschaffenheit des Getreidefeldes, Wetter und Erntezeitpunkt variiert die Mischung aus Eiweiß, Kleber, Stärke und Glutenanteilen ein klein wenig.
„Im Grunde ist der perfekte Teig eine physikalisch-chemische Meisterleistung“, schreibt der Reutlinger General-Anzeiger bei der Vorstellung von Hans Wucherers Messgerät. Aus 33 Jahren Bäckererfahrung weiß der Albkorn-Bäcker: Die Elastizität eines Teiges ist dann am am besten, wenn der Widerstand beim Kneten am höchsten ist.
Mit seinem preisgekrönten, inzwischen zum Patent angemeldeten Gerät kann Wucherer diesen Zeitpunkt jetzt genau messen: Er ist dann erreicht, wenn seine Knetmaschine am stärksten arbeitet und folglich am meisten Strom verbraucht. Damit kann er jetzt nach jeder neuen Mehllieferung noch schneller und exakter als bisher den optimalen Teig erstellen – damit seine Kunden stets Backwaren in gleichbleibender Qualität erhalten.
Der Reutlinger General-Anzeiger über den Innovationspreis für Hans Wucherer