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Ziel: gleichmäßigerer Ertrag mit weniger Dünger

Auf der Schlepperkabine montiert, misst der N-Sensor des Herstellers Yara bei der Fahrt übers Feld laufend, in welchem Wachstumszustand sich die jungen Pflanzen befinden. Hierfür fangen die Sensoren des Messgeräts das Sonnenlicht auf, das die Getreidepflänzchen reflektieren, und erkennen über das erfasste Farbspektrum deren Chlorophyllgehalt und Biomasse. Beides kann sich von Quadratmeter zu Quadratmeter ändern. Entsprechend wird dann die Stickstoffgabe dosiert.

„An guten Stellen wird der Acker weniger gedüngt, an schlechteren Stellen mehr“, bringt Albkorn-Landwirt Helmut Holzschuh vom Fladhof bei Buttenhausen die Methode auf den Punkt. Zugleich wird per GPS exakt dokumentiert, an welcher Stelle wieviel Dünger ausgebracht wurde.

Das Düngegerät N-Sensor – hier im Testeinsatz auf einem Weizenfeld von Albkorn-Landwirt Manfred Schmelcher bei Dapfen – misst den Stickstoffbedarf mit Sensoren und dosiert die Düngung gezielt. Foto: Wendelin Heilig

Die gezielte Düngung hat dabei mehrere Vorteile: Es wird insgesamt weniger Stickstoff benötigt, als wenn das gesamte Feld gleichmäßig gedüngt wird, die Pflanzen wachsen gleichförmiger, und am Ende der Vegetationszeit bleibt weniger Restnitrat im Boden übrig. „Das Ziel dieses Verfahrens ist, mit weniger Düngereinsatz das Ertragsniveau zu halten und dabei gleichzeitig umweltgerechter zu wirtschaften“, erklärt Wendelin Heilig. Das Einsparpotenzial an Düngemittel auf den Albkorn-Feldern schätzt Heilig auf 10 bis 15 Prozent. Damit könnte diese Düngemethode das dritte Standbein beim umweltschonenden Anbau von Albkorn werden – neben den Blütenstreifen an Ackerrändern und den integrierten Schadschwellenprofilen.

„Es ist jetzt schon sichtbar, dass die Pflanzenverteilung auf der Fläche gleichmäßiger ausfällt“, hat der Pflanzenbauberater bereits beobachtet. Homogenere Bestände reifen und trocknen nicht nur gleichmäßiger, sondern lassen sich am Ende auch mit weniger Verlust mit dem Mähdrescher ernten. „Wie der Ertrag tatsächlich ausfällt, können wir allerdings erst sagen, wenn die Ernte gewogen ist“, bremst Heilig vorschnelle Erwartungen. Bis dahin spielt schließlich auch das Wetter noch eine wichtige Rolle.

Drei Gaben Dünger erhalten die Weizenfelder im Frühjahr und Frühsommer üblicherweise, beginnend mit dem Vegetationsstart, der dieses Jahr nach dem langen Winter erst Ende März erfolgte. „Wir haben die erste Gabe konventionell ausgebracht, die zweite und dritte Gabe dann Mitte Mai und Mitte Juni mit dem N-Sensor“, berichtet Helmut Holzschuh, der zusammen mit Albkorn-Landwirt Manfred Schmelcher aus Dapfen Versuchsflächen zur Verfügung gestellt hat. Für die Arbeiten wurde ein Lohnunternehmer mit entsprechender Ausstattung beauftragt. Ob sich die Kosten für ein eigenes Messgerät rechnen – immerhin rund 30.000 Euro –, will die Erzeugergemeinschaft nach der Ernte entscheiden, wenn alle Ergebnisse bekannt sind.

Foto: Wendelin Heilig

Albkorn-Presseinformation zum N-Sensor-Test als PDF (62 KB)

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